Kinder, Haustiere und die Hygienefrage

Zwischen klebrigen Fingern und schmutzigen Pfoten

 

Haustiere sind ein großer Gewinn für Kinder. Sie fördern das Verständnis und den Respekt für andere Lebewesen, unterstützen Kinder dabei, Verantwortung zu lernen und stärken das Selbstbewusstsein. Außerdem sind sie treue Freunde in allen Lebenslagen. Ein gut organisierter Haushalt mit verantwortungsbewussten Eltern, ihren Kindern und Haustieren kann für alle ein großer Gewinn sein. 

 


Einige Regeln sollten beachtet werden


In der Schnauze, im Fell oder auch im Darm tragen Hunde häufig Krankheitserreger, die zwar sie selbst nicht krank machen, dem Menschen aber schaden können. Was bei einem Tier ganz normal ist, kann für seinen Halter also zur Gefahr werden. „Es gibt etwa 200 Infektionskrankheiten, sogenannte Zoonosen, mit denen Tiere Menschen und Menschen Tiere anstecken können“, erläutert die für TASSO tätige Tierärztin, Dr. Anette Fach. Die Keime, die Hunde mitbringen, können unter anderem zu Durchfall, Übelkeit, Fieber oder sogar zu Lungenentzündungen führen. Weiterhin bringen Hunde oder Freigängerkatzen auch manchmal Parasiten mit in die Wohnung, die so zu den Menschen gelangen können. „Aber auch Wohnungskatzen können zum Beispiel von Flöhen befallen sein“, weiß Dr. Anette Fach. 

 


Kein Grund zur Panik 


Die Hygiene sollte daher auf keinen Fall vernachlässigt werden – vor allem dann nicht, wenn Säuglinge oder Kleinkinder mit den Tieren in einem Haushalt leben. Denn das kindliche Immunsystem befindet sich noch in der Entwicklung. Sie sind daher anfälliger für Infektionskrankheiten. 

Dennoch besteht kein Grund zur Panik. Es ist überhaupt nicht nötig – sondern sogar kontraproduktiv – die ganze Wohnung regelmäßig zu desinfizieren. Ein gewisses Maß an Keimen ist ganz normal und nicht gefährlich. Dennoch sollte natürlich regelmäßig geputzt und gesaugt werden. Dazu gehört es auch, die Schlafplätze der Tiere sauber zu halten und die Decken, auf denen die Tiere liegen, regelmäßig zu waschen. Eine tägliche Reinigung der Katzentoilette sowie der Futter- und Wassernäpfe sollte ebenfalls selbstverständlich sein. 

Wichtig im Zusammenleben mit Kleinkindern und Tieren ist regelmäßiges Händewaschen. Nach dem ausgiebigen Kuscheln sollte immer der Weg zum Waschbecken anstehen. Auch vorher schon, falls die Kinder zuvor gegessen oder gemalt haben und noch Rückstände an den Fingern kleben: So bleibt das Fell des Vierbeiners ebenfalls sauber. 

Wenn das Tier dem Kind über das Gesicht geleckt hat, sollten Sie Ihrem Kind anschließend das Gesicht mit Seife abwaschen. Weiterhin ist es aus hygienischer Sicht besser, wenn Tiere nicht in den Betten von Säuglingen oder Kleinkindern schlafen. Denn so können Keime und Parasiten in die Betten gelangen. Gerade bei Säuglingen besteht zusätzlich die Gefahr, dass sich ein Tier auf das Baby legt und es so in Lebensgefahr bringt. Daher sollten Sie Tiere nie mit Kindern unbeaufsichtigt lassen. Auch andersrum gilt die Regel: Zum Bett des Tieres und zur Katzentoilette sollten Kleinkinder keinen Zugang haben. So vermeiden Sie nicht nur die Ansteckung mit Krankheiten, sondern bringen Ihren Kindern darüber hinaus auch bei, die Rückzugsorte eines anderen Lebewesens zu respektieren. 

 

 

Impfen und Entwurmen

Mit Händewaschen und getrennten Betten alleine ist es aber noch nicht getan. Auch die gesundheitliche Vorsorge ist wichtig. „Der Impfschutz der Haustiere sollte immer aktuell sein. Auch regelmäßige Untersuchungen von Kotproben beziehungsweise Wurmkuren gemäß den Empfehlungen der Vereinigung der Venterinärparasitologen, European Scientific Counsel Companion Animal Parasites (kurz: ESCCAP) sind wichtig“, betont Dr. Anette Fach. „Untersuchen Sie Ihren tierischen Liebling auch regelmäßig auf Parasiten. Katzen und Hunde tragen manchmal unfreiwillig Ungeziefer mit sich. Wenn Sie auf diese wichtigen Hygieneregeln achten, steht einem gemeinsamen, gesunden Familienleben mit Kindern und Haustieren nichts im Wege.

 

 

(Quelle: www.tasso.net/Tierschutz/News/Zwischen-klebrigen-Fingern-und-schmutzigen-Pfoten)

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