Weihnachten wurde ich in einem Stall geboren…

 

Es war kalt, aber meine Mama tat alles, um mich und meine vier Geschwister gut zu versorgen. Sie hat uns gesäugt und gewärmt.

 

Als mein kleiner Bruder immer schwächer wurde und schließlich starb, war sie sehr traurig, sie hatte einfach nicht genug Milch für uns alle. Sie hatte selber kaum zu fressen und ihr Körper war ausgemergelt. Trotzdem hat sie uns groß gezogen und uns beigebracht, was wir für unser Leben wissen müssen.

Unter anderem, dass wir uns vor den Menschen in Acht nehmen sollen.

 

Eines Tages freute sie sich sehr und führte uns zu einem Platz, wo genug Futter für uns alle in Näpfen bereit stand. Das war ein Festmahl!

Dort bekamen wir jetzt jeden Tag leckeres Fleisch und ich fand die Menschen gar nicht so unheimlich, wie Mama immer sagte. Ich hab mich sogar mit ihnen angefreundet und meine

Geschwister auch!

Am nächsten Tag stand bei dem Futterplatz so eine Art Käfig, und nur dort war Futter drin.

Mama ging zuerst rein, und plötzlich ging eine Klappe zu und Mama war gefangen.

Sie hatte soooo Panik. Wir blieben bei ihr, konnten aber nicht wirklich helfen. Da kamen die Menschen, gaben uns auch Futter und setzten uns alle in eine große Kiste. Zusammen mit Mama wurden wir weg gefahren. Jetzt hatte ich doch ein bisschen Angst.

Wir kamen in ein Gebäude, wo viele andere Katzen waren. Mama kam alleine in ein Gehege, aber ich durfte mit meinen Geschwistern zusammen bleiben. Wir hatten Kuschelkörbchen und einen Behälter mit so Streu, wo wir unsere Geschäfte erledigen konnten. Wir bekamen jeden Tag genug zu fressen, immer frisches Wasser und es war schön warm. Die Menschen, die sich um uns kümmerten, waren total lieb. Sie haben immer mit uns gesprochen und uns gestreichelt. Erst waren wir noch misstrauisch, aber es war einfach so schön, dass wir alle schnurren mussten.

 

Nur Mama war nicht glücklich. Sie hatte schlimme Angst, manchmal hat sie sogar unter sich gemacht, wenn die Menschen zu dicht kamen, oder so.

Dann wurde sie eines Tages zum Tierarzt gebracht. Sie hat da wohl nur ganz fest geschlafen, aber als sie wach wurde, hatte sie eine Stelle am Bauch. Und sie wusste einfach, dass sie nun keine Jungen mehr bekommen kann. Sie war froh, denn sonst hatte sie zwei Mal im Jahr Babys, und das hat sie viel Kraft gekostet.

Nach zwei Tagen wurde sie wieder zurück gefahren zu dem Stall, in dem wir geboren sind.

Sie war unendlich glücklich, dass sie wieder frei war. Die Menschen dort haben ihr weiterhin Futter hingestellt, aber sonst haben sie sie einfach in Ruhe gelassen.

Wir hatten uns inzwischen so gut eingelebt im Tierheim und uns so an die Menschen hier gewöhnt, dass wir in Familien gezogen sind, wo wir auch drinnen sein dürfen.

Für uns ist alles gut geworden, darum möchte ich hier einen Weihnachtswunsch loswerden:

 

Liebe Menschen,

wenn ihr einen Hof habt mit Stall oder Schuppen, oder sonst einem warmen Plätzchen, könnt ihr dann vielleicht so eine Katze wie meine Mama aufnehmen? Im Tierheim, wo wir waren kommen öfter solche Katzen wie wir an. Die werden dann kastriert und es wäre so schön, wenn sie schnell wieder raus könnten, weil sie hier wirklich leiden, wenn sie länger bleiben müssen.

 

 

Ihr braucht ihnen dann nur Futter hinstellen, dafür fangen sie auch die Mäuse weg!